Ausgelassen komisch

■ Im Imperial-Theater gibt es jetzt Frauen-Comedy

Die Macherinnen der neuen, regelmäßigen Frauen-Comedy-Show Womady hatten den eigenen Erfolg schon vorher zur Selbstverständlichkeit erklärt. Und tatsächlich drängelte sich Mittwoch abend das Publikum um Karten für die Show im Imperial Theater.

Zum Gruße sangen und tanzten die fröhliche Hertha Schwätzig alias Astrid Irmer und die Blendenden Schönheiten Pia Hoffmann und Ellen Strobel, deren Unbeholfenheit sich mal als Masche, mal als Mangel äußert. Doch bevor der komische Teil des Abends losging, informierten sie erst einmal darüber, wie wichtig Frauen-Kleinkunst ist. Als Antwort auf die von ihnen empfundene Frauen-Feindlichkeit in der Comedy-Welt geben die Womady-Frauen nun je zwei „Überraschungskünstlerinnen“ Gelegenheit, ihre Spaßmacher-Qualitäten unter Beweis zu stellen. Im Rahmenprogramm gaben die Gastgeberinnen Kostproben aus ihrem Repertoire.

Die Blendenden Schönheiten belustigten mit Frauen-Themen wie Monats-Hygiene, Schönheitspflege und Haushalts-Quiz. Der zaubernden Putzfrau Hertha gelang hingegen die allseits beliebte Gratwanderung zwischen Liebreiz, Flachheit und witziger Skurrilität.

Zum ungeplanten Höhepunkt führte Hertha die Show, als sie nach dem Auftritt der Gast-Künstlerin Nessi Tausendschön auf der Bühne erschien und ein nach Nessi schreiendes Publikum vorfand. Kurzentschlossen betätigte sie sich als wildgewordene Einheizerin und zeigte mit erhobener Faust und rhythmisch schwabbelndem Körperspeck ganz ungeniert, wie ausgelassen komisch Kabarett-Frauen tatsächlich sein können.

Mit ihren Gesangs-Parodien war Nessi Tausendschön so überzeugend unterhaltsam, daß die zweite „Gästin“ es schwer hatte. Als Stripperin betätigte sich Bridge Markland noch relativ erfolgreich. Doch über die Lektüre aus dem Tagebuch einer männerhungrigen Lady konnten nur die lachen, die ohnehin alles lächerlich finden, was Heteras so treiben. Nele-Marie Brüdgam