„Mann gleichen Namens“

■ Asyl: Anti-Rassismus-Kongreß richtet eine Petition an die Bürgerschaft – zu spät

Kongreß Migration und Rassismus in europäischen Hafenstädten: Nicht nur diskutieren, auch handeln ist gefragt. Von den rund 300 TeilnehmerInnen des viertägigen Kongresses (taz berichtete) wurde am Freitag eine Petition an die Bürgerschaft gerichtet. Der Fall: Der Togoer Basil G. lebt seit ca. zwei Jahren in Deutschland. Am Montag ging er wegen seines laufenden Asylverfahrens zur Ausländerbehörde. Sein Antrag wurde abgelehnt und er sofort verhaftet. Am nächsten Tag begleiteten ihn zwei Beamte zum Sachen Packen, er in Handschellen. Ein Fall wie viele. Daß Togo ein undemokratisches Land ist, in denen Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind, ist auch nichts Neues. Die Petition scheint zu spät zu kommen: Bereits Donnerstag wurde, so Norbert Smekal vom Einwohner-Zentralamt, „ein Mann gleichen Familiennamens abgeschoben. Es besteht vermutlich Personengleichheit. Er ist jetzt schon weg.“ Einer von vielen.

Auf dem Programm des Kongresses stand Freitag eine Hafenrundfahrt. Sie wurde extra für die Tagung konzipiert. Dazu gibt es einen Reader über Flüchtlingsbewegungen im Hafen in Geschichte und Gegenwart. Die „Dritte-Welt-Hafenrundfahrt“ wird weiterhin in Hamburg angeboten. Am Samstag wird in sechs Gruppen die Situation von MigrantInnen und Flüchtlingen in der Metropolengesellschaft diskutiert. Eine Teilnahme an den Arbeitsgruppen ist nicht mehr möglich. „Wir waren positiv überrascht, über die große Resonanz“, so die Veranstalter. „Die wenigen Tageskarten waren nach kurzer Zeit weg.“ Ein kulturelles Programm rundet die Veranstaltungen ab. Am Sonntag findet der Abschluß-Vortrag über „Erfahrungen und Perspektiven antirassistischer Kämpfe in Europa“ statt. Vor dem Abschiebegefängnis Glasmoor soll später demonstriert werden. Die Arbeit der OrganisatorInnen geht weiter: Ziel ist eine Dokumentation des Kongresses. Außerdem erhoffen sie sich für die Zukunft weiteren Informationsaustausch. al