■ Soundcheck: Beastie Boys
Gehört: Beastie Boys. Knapp 7000 Zuschauer wollten am Sonnabend das Trio sehen, das zuletzt gerade mal die Markthalle füllte. Den beiden Vorgruppen tat dieser Almabtrieb, wie zu erwarten war, keinen Gefallen. Besonders die wunderbaren Lucious Jackson hatten es mit ihren zaghaften Melodien in nur mühsam eingepferchten Rhythmen nicht verdient, ausgebuht und mit Pappbechern beworfen zu werden. Währenddessen vertrieben sich die Beastie Boys die Zeit mit engagierten Basketballeinlagen hinter der Bühne. Als ihr Spiel beendet war, rannten sie wie losgelassen zu den Mikrophonen und eröffneten mit „Shure Shots“ zielsicher das Programm. Mit einer geschickten Abfolge der Stücke, die sich um eine Handvoll Hits hangelte, bemühten sie sich, alle Spielarten ihrer Fans zufrieden zu stellen.
Auf den energischen Beginn flaute das Tempo zu 70ies Funk ab, der an eine dreckige Variante von Superfly erinnerte und im Bühnenbild von einem goldenen Lametta-Vorhang und roten chinesischen Laternen untermalt wurde. Bruchlos entwickelten sie daraus eine Staffel kurzatmig gedroschener Punk-Klopper und endeten mit „Sabotage“ als Zugabe. Nach mehr als zehn Jahren Bühnenerfahrung sind die drei Rotzbuben schlicht ausgebuffte Profis. Volker Marquardt
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