■ Abt. Messer, Gabel, Schere, Licht
: Riesenaugenbrauerei an deutschen Unis

Wo beginnt sexuelle Gewalt? Eine Plakataktion an Universitäten, initiiert und unterzeichnet von diversen Frauenbeauftragten und -referaten, klärt jetzt lückelos auf. Danach gehören diese Verhaltensweisen zur sexuellen Gewalt:

– taxierende Blicke

– Bemerkungen über Figur und Aussehen

– Pfiffe

– aufdringliche Fragen nach dem Privatleben

– pornographische Bilder am Arbeitsplatz

– Versprechen beruflicher Vorteile bei sexuellem Entgegenkommen

– „Antatschen“.

Das ist aber schade! Ich bin nämlich gerade solo. Ich suche immer noch oder schon wieder oder ist ja auch egal die Frau meines Lebens. An meiner Hochschule. Wie soll ich die kennenlernen, ohne gewalttätig zu werden? Anschauen darf ich sie nicht, von wegen der „taxierenden Blicke“. Komplimente darf ich ihr auch nicht machen, von wegen der „Bemerkung über Figur und Aussehen“. Ich darf sie auch nicht fragen, was sie am Wochenende vorhat, von wegen der „aufdringlichen Fragen nach dem Privatleben“.

Vielleicht sollte ich mal die „Frauenbeauftragte der Universität Augsburg“, von der unter anderen „die Plakataktion getragen wird“ (Von wo nach wo? In den Händen? Auf den Schultern? Im Rucksack?), fragen, wie ich garantiert gewaltfrei die Frau meines Lebens finde. Oder das „feministische Referat für Leseben (Lesende? Lebende?) und andere Frauen der Universität Oldenburg“. Die könnten dann einen Leitfaden „Korrekte Kontaktaufnahme leichtgemacht“ herausgeben. Doch wie gebe ich mich bis dahin den Frauen als Suchender zu erkennen? Wie die sich mir? Buttons? Nasenring links? Farbige Halstücher? Fragen über Fragen.

Es ist schrecklich. Die Gewalt lauert mittlerweile in jedem Flirt. Wie dem begegnen? Wie kriegen wir die Liebe so richtig sauber? Götz Dahlmüller