Ungenaue Zahlen

■ Illegale Arbeit: Sonderprüfgruppe vom Amt soll Baustellen im Norden filzen

Noch gezielter wolle man die illegale Beschäftigung bekämpfen, verkündete Helmut Machleidt, Vizepräsident des Landesarbeitsamtes Nord, gestern vor der Presse. Eine „Sonderprüfgruppe Außendienst Bau“ soll spätestens im April von Hamburg aus ihren entsprechenden Dienst aufnehmen.

50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in der Hansestadt und im südlichen Schleswig-Hol-stein ausschließlich auf Baustellen vor allem mittel- und osteuropäische Arbeitnehmer kontrollieren, die auf der Grundlage von Werkverträgen beschäftigt sind. Aber auch „alle anderen Formen der illegalen Tätigkeit“ soll die Sondertruppe bei dieser Gelegenheit aufdecken.

Für den Verlust von bundesweit mindestens 100 Milliarden Mark und mehreren 100.000 Arbeitsplätzen machte Machleidt das Unwesen der illegalen Arbeit verantwortlich. Für Hamburg könne er aber keine genauen Zahlen liefern. Die Anzahl derer, die im vergangenen Jahr aufgrund von Werkverträgen in Hamburg und Schleswig-Hol-stein beschäftigt waren, liege bei rund 5000 Arbeitnehmern. Und um diese wird sich die 50 Personen starke Truppe bevorzugt kümmern.

So gelte es zu prüfen, ob sie über die Grenzen der Werkverträge hinaus – die müßten genau umrissen sein – noch andere Arbeiten auf einer Baustelle ausführten und eventuell Weisungen des Vertragsgebenden unterstellt seien. Dann sei das faktisch eine Arbeitnehmerüberlassung, erklärte Machleidt. „Die Grenzen sind da allerdings fließend.“

Den Verlust von Arbeitsplätzen könne ein solcher Einsatz von Spezialisten letztendlich nicht verhindern, gestand Machleidt und stimmte in das Klagelied über zu hohe Lohnnebenkosten ein. Das halte ihn jedoch nicht davon ab, auch weiterhin gegen illegale Arbeit zu kämpfen. Für einige wenige Erwerbslose biete der „Außendienst Bau“ dennoch eine berufliche Perspektive. Neben „sehr erfahrenen“ Mitarbeitern des Arbeitsamtes sollen auch Arbeitslose für den Kontrolldienst auf der Baustelle eingesetzt werden. win