■ Zur Person
: Lenz will VEB Vulkan

Der ehemalige Wirtschaftssenator Werner Lenz (AfB) hat so seine „Zweifel“, ob der Vulkan noch zu retten ist. Das gestand er gestern am Rande der Bürgerschaftssitzung der taz. „Ich bin aber kein Hellseher“, schränkte Lenz sogleich ein. Dem abtrünnigen Sozialdemokraten, der gemeinsam mit Friedrich Rebers die Wählerinitiative Arbeit für Bremen und Bremerhaven gegründet hat, liegen deshalb naturgemäß Arbeitsplätze überhaupt und als Bremerhavener die des Vulkans besonders am Herzen.

Um so mehr hat er sich gestern in der Bürgerschaft darüber geärgert, daß die anderen Abgeordneten nur davon geredet haben, „daß es keine Alternative gibt, die Arbeitsplätze zu retten, aber keine Antwort parat hätten, was zu machen ist.“

Lenz weiß es: „Der Staat muß beim Vulkan langfristig die Liquidität sichern, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht“, sagte Lenz in der Bürgerschaftssitzung. VEB (Volkseingener Betrieb) soll ihm daraufhin Henning Scherf hinten von der Bank zugerufen haben. „Das ist unglaublich“, ärgerte sich Lenz im Anschluß an die Sitzung. „Ich weiß gar nicht, was der hat. Wir kaufen doch schon seit Jahren die Arbeit. Da können wir das doch auch weiter tun. Das Land hätte mehr Vulkan-Aktien kaufen sollen – die Kurse waren ja in den letzten Tagen niedrig. Wenn wir eine Sperrminorität hätten, hätten wir doch viel mehr zu sagen.“ Seiner Meinung nach könnten schwache Teile des Vulkan Verbundes, wie zum Beispiel die in Düsseldorf ruhig abgestoßen werden. Und noch eins will der Lenz. Daß die Debatte über den Vulkan öffentlich und nicht „im stillen Kämmerlein“ geführt wird. „Schließlich geht es hier um Steuergelder.“

kes / Foto: Katja Heddinga