Die literarische Woche

Heute: Bis auf Hirnspezialisten und Autoren wie Roland Geisselhart weiß kaum einer, welche Kräfte in unseren Köpfen stecken. Weil das ungerecht ist, gibt Großhandelskaufmann und Gedächtnistrainer Geisselhart sein Wissen nicht nur im Buch, sondern auch im Vortrag Werden Sie ein Genie! weiter.

Thalia Fachbuchhandlung Wirtschaft, Steuern, Recht, Hermannstr. 18, 19.30 Uhr

Mittwoch: Bei Hansjörg Martin geht es gepflegt zur blutigen Sache – vielleicht macht gerade das den Erfolg des 76jährigen aus. Bis heute ist der als „Begründer des neuen deutschen Kriminalromans“ mit dem Bundesverdienstkreuz Ausgezeichnete wohl der einzige deutsche Kriminalist mit Übersetzungen ins Englische. Unter dem Titel Zwölf Monate Mallorca liest der Auflagenmillionär auch Texte aus seiner iberischen Wahlheimat.

Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Donnerstag: Seit seinem Wälzer Männerphantasien ist Klaus Theweleit als einer der interessantesten Denker der Republik bekannt und verschrien. Das Unfertige, die Strategien der Selbstvollendung thematisiert er auch in seinem als work in progress konzipierten Mammutepos Das Buch der Könige: Woher beziehen die Großkopferten der Kunst die Energien, die sie zum Werkvollbringen brauchen, fragt er sich.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Donnerstag: Seit November letzten Jahren läuft die Vortragsreihe Ethnisierung der Politik - Politisierung der Ethnizität, die den Krieg im ehemaligen Jugoslawien zum Anlaß nimmt, grundsätzliche Fragen zum Spannungsverhältnis zwischen „Bürgergesellschaft“ und „ethnischer Selbstzuschreibung“ zu stellen. In Frankreich zählt Olivier Mongin, Chefredakteur der bedeutenden Revue Esprit, zu den Denkern, die die Auseinandersetzung mit eben diesen Problemen vorantreiben. Sein Vortrag Nationalistischer Totalitarismus – Rezeptionsweisen einer Herrschaftsform wird in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung stattfinden.

Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20 Uhr

Freitag: Seit dem letzten Jahr versuchen die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen die Literatur von der Südseite des Mittelmeers im nordischen Winter zu propagieren. Als Besuch aus Kairo wurde nun der ägyptische Schriftsteller Edwar al-Charrat eingeladen, der schon als Literaturkritiker Verfechter einer neuen ägyptischen Literatur war. Die „neue Sensibilität“ – ein Schlagwort, das er prägte, bestimmt auch sein eigenes Werk. Die Lesung findet zweisprachig in arabischer und deutscher Sprache statt.

Zentralbibliothek, Große Bleichen 27, 19.30 Uhr

Sonntag: Hildegard Schmahl und Hans Peter Wöhler gehören zu den ausdrucksstarken Größen deutschen Theaters. In dieser Benefizveranstaltung für ein Hospiz in Hamburg nähern sie sich dem sperrigen Nienstedtener Dichter, Mystiker und Pferdeforscher Hans Henny Jahnn. Spannend!

Kampnagel, K4, Jarrestraße, 20.00 Uhr tom