Düngen mit Kippen

■ Zwei Millionen verhafteter Schmuggel-Zigaretten werden geschreddert

Zollfahnder aus Bremen werden jetzt auch für die Landwirtschaft aktiv: In den kommenden Tagen sollen über zwei Millionen Zigaretten zerkleinert und als Dünger auf Ackerflächen untergepflügt werden. Die Zigaretten stammen aus einem großangelegten Schmuggelgeschäft und wurden in Bremen und im Oldenburger Raum beschlagnahmt, teilte die Oberfinanzdirektion Bremen am Montag mit. Die Zweckentfremdung der Zigaretten als Dünger ist nach Angaben eines Zollsprechers gesundheitlich unbedenklich und umweltfreundlicher als die früher übliche Verbrennung. Eine Versteigerung lohne sich wegen des hohen Aufwandes nicht. Zudem müßten dann wieder Steuern erhoben werden, wodurch der Preis der Zigaretten auf den üblichen Marktwert steige. Die in Lizenz in Osteuropa hergestellte Ware entspreche außerdem nicht dem Geschmack westeuropäischer Raucher.

Bei der Zollaktion waren nach weiteren Angaben zwei Polen, ein Deutscher und ein Vietnamese verhaftet worden. Die Täter hätten Waffen und Funktelefone sowie eine größere Menge Bargeld mit sich geführt. Die durch den Schmuggel hinterzogenen Abgaben hätten bei einem illegalen Verkauf über eine halbe Million Mark betragen. Bundesweit seien im vergangenen Jahr 760 Millionen Schmuggelzigaretten mit einem Steuerwert von 190 Millionen Mark beschlagnahmt worden. dpa