: Bauch im Kostüm
■ Achim Konejung und Reinhard Glöder sind „Das Original Alptraum-Duo“
Daß der Herr Konejung das mal klargestellt hat, daß der Herr Kirch viel zu viele Fernsehsender macht, dafür wurde es aber auch höchste Zeit! Jawohl: Laßt den Kirch im Dorf! Und wußten Sie eigentlich, daß der Herr Wecker so blöde war, seine Drogen mit Euroschecks zu bezahlen? Wußten Sie nicht? Na, dann gehen Sie mal zum Herrn Konejung! Der tritt nämlich gerade in Alma Hoppes Lustspielhaus auf – am Mittwoch war Premiere –, und da erklärt er das alles ganz genau.
Ganz originelle Klamotten hat er an, so mit Krokostiefeln und Glitzersakko und so. Hat auch alles was zu bedeuten! Nur der dicke Bierbauch, zu dem sagt er gar nichts – naja, gehört vielleicht auch nicht so direkt zum Kostüm. Aber wo wir gerade bei Äußerlichkeiten sind: Kennen Sie schon den neuesten Jackson-Witz? Kommt Michael also schon wieder ins Krankenhaus, fragt der eine: Was ist denn mit dem los? Sagt der andere: Der hat schon wieder zuviel Bleichmittel getrunken! Tja, da staunen Sie nicht schlecht: alles vom Konejung!
Nur was dieser komische Bassist, der Herr Glöder, da soll, das kann man nun wirklich nicht verstehen. Haut da mit einer Fliegenklatsche auf seinem Instrument rum, spielt so ganz moderne Sachen, hat immer eine ernste Miene auf und zuckt so seltsam mit den Mundwinkeln. Nee, das ist nun gar nicht lustig! Wissen Sie, der Herr Konejung ist ja ein richtiger Entertainer. Und darum will er jetzt auch ein „Mutantenstadl“ machen – zumindest redet er in seiner Schau da immer von. Tja, den Herrn Glöder wird er da aber nicht gebrauchen können.
Also, was auch noch gesagt werden muß, das ist ja nun folgendes: „Kröten sollst Du nicht töten“ singt der Konejung als Zugabe. Ist ja an sich schon ziemlich widerlich! Aber er meint wohl, noch einen draufsetzen zu müssen: Er habe das Lied schon den Grünen angeboten, aber die wollten es nicht haben. Und nun solle man ihm helfen, andere Interessenten zu finden. Hält der uns denn für blöde? Ist doch klar, daß man da gleich an „f“ wie „Familienministerin“ und „Föten“ denkt. Pfui, Herr Konejung, mit sowas sollte man nun wirklich nicht scherzen!
Nele-Marie Brüdgam
Bis 3. Februar, Alma Hoppes Lustspielhaus, 20 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
