Abgeschobener Kurde ist wieder frei

■ Ob er nach seiner Rückkehr verhaftet wurde, ist unklar

Düsseldorf (taz) – Der in der vergangenen Woche aus Nordrhein-Westfalen in die Türkei abgeschobene Kurde Orhan Sengül ist wieder auf freiem Fuß. Entsprechende Berichte des Bonner Auswärtigen Amtes wurden gestern auch von in Deutschland lebenden Angehörigen bestätigt. Zuvor hatte die Bundesregierung der grünen Bundestagsabgeordeten Christa Nickels mitgeteilt, ein Vertreter der deutschen Botschaft in Ankara habe mit Sengül Kontakt aufgenommen. Dieser habe erklärt, er sei von den türkischen Sicherheitsbehörden „weder verhaftet noch verschleppt worden“.

Die beiden grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Hermann und Hisham Hammad hatten am Montag erklärt, nach Berichten von Verwandten aus der Türkei sei Sengül in seinem Heimatort von Soldaten an einen unbekannten Ort gebracht worden. Ob es bei den Vernehmungen tatsächlich „korrekt“ zugegangen ist, steht dahin. Verwandte in Deutschland behaupten das Gegenteil. J. S.