Anwältin der Flüchtlinge

■ Sadako Ogata, UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, als Ehrendoktorin der FU

Es war ihr erster Berlin-Besuch: Sadako Ogata, Hoher Kommissarin der Vereinten Nationen für Flüchtlingsfragen, wurde gestern vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU für ihre wissenschaftliche Leistung als frühere Professorin für internationale Politik in Japan und ihr politisches Engagement die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Japanerin, die vor fünf Jahren ihre Stelle beim UNO- Flüchtlingshochkommissariat in Genf antrat, gilt als kenntnisreiche und couragierte Verfechterin der Rechte von Flüchtlingen. Als langjährige Diplomatin und Professorin verschiedenen Tokioter Hochschulen brachte sie beste Voraussetzungen für die Arbeit mit, auch wenn Kritiker ihr zunächst ein baldiges Scheitern an der als undankbar verschrienen Aufgabe prophezeiten. International bekannt wurde Sadako Ogata durch ihren Einsatz für die Flüchtlinge im Kriegsgebiet des ehemaligen Jugoslawien, als sie den internationalen Geldgebern der UNO immer wieder mit der Forderung nach mehr Unterstützung auf die Füße trat. Die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John, nannte Ogata in ihrer Laudatio eine „mutige und entschiedene“ Person. Ihre großen Verdienste bestünden in der Beharrlichkeit und Überzeugung, mit integrierten Ansätzen Fluchtursachen und Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen. Silke Stuck