Krach macht krank

■ Lärm-Aktionswoche der Bezirks-Umweltberatungen in der Hamburger Straße

„Die Lärmbeschwerden nehmen zu“, warnt Christiane Meier, Umweltberaterin beim Bezirksamt Altona. Nun haben sie und ihre KollegInnen erstmals eine Ausstellung zum Thema Lärm konzipiert. Die Schau, die gestern eröffnet wurde, ist bis zum 10. Februar im Einkaufszentrum Hamburger Straße neben der Haspa zu sehen.

Schautafeln unterrichten über Gesundheitsschäden, die durch den dauernden Beschuß mit Schallwellen erzeugt werden. Die Überschriften der Tafeln sollen bewußt machen, wie sehr die städtische Umwelt von Krach erfüllt ist: Straßenverkehrslärm, Fluglärm, Industrielärm, Baulärm; Lärm am Arbeitsplatz, in Haushalt und Garten.

Die BesucherInnen erwartet außerdem eine Reihe von Aktionen. So wird heute über „Verkehrslärm“ diskutiert. Auf dem Podium im EKZ Hamburger Straße streiten von 14 bis 16 Uhr VertreterInnen von Bürgerinitiativen sowie von der Umwelt- und Baubehörde. Eine Diskussion zum Thema „Fluglärm“ findet am Mittwoch statt, gleiche Stelle, gleiche Zeit. Über das „Recht auf Ruhe“ klärt hier ein Jurist am Freitag von 11 bis 17 Uhr die BesucherInnen auf.

Interessierte können sich einem kostenlosen Hörtest mit Beratung durch einen Arzt unterziehen. Ihren Lärmmeßwagen stellt die Umweltbehörde am Mittwoch und Donnerstag vor. Eine Broschüre der Umweltberatungen der Bezirksämter unterrichtet über die biologischen Grundlagen des Hörens, die gesetzlichen Grundlagen des Lärmschutzes und was jeder einzelne tun kann, um weniger zu lärmen.

„Wir wollen die Aufmerksamkeit darauf lenken, wie laut es überall ist“, erklärt der behördliche Umweltberater Krzysztof Kubiak. Zur Demonstration dieser Tatsache hat er einige Meßgeräte aufgebaut, die den Lärmpegel erfassen. Die Ausstellungsfläche liegt an einem abseitigen, ruhigen Fleckchen des Einkaufszentrums. Dennoch zeigt das Lärmmeßgerät einen relativ hohen Wert an.

Die DAK, die sich ebenfalls an der Aktionswoche beteiligt, weist auf ein weiteres Problem hin. „Lärm ist nicht nur ein Umwelt-, sondern auch ein Gesundheitsproblem“, betont Susanne Voss, Gesundheitsberaterin bei der DAK. Die Krankenkasse hat dazu zwei Audio-Kassetten „Ruhe und Lärm“ und „Entspannen mit Musik“ aufgenommen, die sie während der Ausstellung kostenlos verteilt. usch