Squash im Präsidium

■ NRW: Beamter wegen Untreue verurteilt

Bochum (dpa) – Der Bau eines nicht genehmigten und mit Steuergeldern finanzierten Squash-Platzes im neuen Bochumer Polizeipräsidium kommt vier Beamten der Polizei und der Staatshochbau jetzt teuer zu stehen: Wegen „Untreue“ und „Beihilfe zur Untreue“ verurteilte die zuständige 13. Strafkammer des Bochumer Landgerichts die vier Männer zu Geldstrafen zwischen 5.600 und 9.000 Mark. Außerdem müssen sie noch mit einem Disziplinarverfahren rechnen.

Beim Bau eines neuen Polizeipräsidiums in Bochum hatte ein 38jähriger Beamter und begeisterter Squash-Spieler die Idee, im Keller einen Squash-Court samt Sauna zu bauen. Ein offizieller Antrag wurde jedoch von der zuständigen Behörde nicht genehmigt. So entstand bei einer Betriebsfeier die Idee, den Einbau eines Hochregallagers zu beantragen. Durch den Verzicht auf eine Zwischendecke sollte die nötige Raumhöhe geschaffen werden.

Mit fingierten Rechnungen, die ein 38jähriger Schlosser und ein gleichaltriger Bauingenieur dem Staatshochbauamt ausstellten, wurde die Finanzierung des 46.000 Mark teuren Platzes organisiert. Die so kassierten Staatsgelder gingen an einen Hamburger Unternehmer, der dafür den Squash-Platz anstelle des Hochregallagers baute.