■ Linsen Soufflé
: Erfolge, Karrieren und jede Menge Wind

Die alten Streithähne machen weiter. Die idyllische Disharmonie des perfekt eingespielten Komikerduos Walter Matthau und Jack Lemmon, schon in „Ein verrücktes Paar“ von 1993 von Ann- Margret gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht, wird diesmal von Sophia Loren auf die Probe gestellt. Das trocken-süffisante „Grumpier Old Men“ wurde in den USA wieder ein Hit. Leider gibt es für Deutschland noch keinen festen Starttermin. Doch wenn er hier läuft, muß unbedingt der Abspann beachtet werden. Wie beim ersten Teil werden „verpatzte“ Szenen gezeigt. Inzwischen bereitet Produzent John Davis bereits den dritten Teil der Reihe vor, der, wie könnte es anders sein, „Grumpiest Old Men“ heißen wird.

Auch das Raucher-Team ist wieder vereint. Nach „Smoke“ und „Blue in the Face“ haben sich Regisseur Wayne Wang und Autor Paul Auster zu einer neuen Zusammenarbeit entschlossen. Wang wird Austers Roman „The Locked Room“ adaptieren. Wer spielen wird, ist noch nicht klar. Dafür ist aber die Gegenspielerin der Fledermaus in „Batman and Robin“, dem vierten Teil der Reihe, gefunden: Uma Thurman steht kurz vor einem Vertragsabschluß.

Produzent und Schauspieler Danny DeVito hat sich auf Elmore Leonard eingeschossen. Nach dem „Schnappt Shorty“- Erfolg hat sich DeVito für eine Summe von zwei bis drei Millionen Dollar die Filmrechte an dem Leonard-Roman „Out of Sight“ gesichert. Der Thriller handelt von einem weiblichen Federal Marshal. Bei einer Geiselnahme verliebt sie sich in ihren Geiselnehmer. Barry Sonnenfeld wird wieder inszenieren.

Zur Hot Property wurde derweil Regisseur Ang Lee erklärt. Nachdem sein „Sinn und Sinnlichkeit“ einen Golden Globe einheimsen konnte und prompt der Oscar-Hype losging, ist der Taiwanese zur Zeit einer der gefragtesten Männer Hollywoods. Mehrere Studios buhlen um seine Dienste. Als nächstes wird Lee „Der Eissturm“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Rick Moody, in Angriff nehmen. „Sinn und Sinnlichkeit“ wird übrigens die Berlinale mit einer Galavorstellung am 15. Februar eröffnen.

Nach dem gewaltigen „Goldeneye“-Erfolg steigen auch die Aktien der neuen Doppelnull Pierce Brosnan. Er bekam die Hauptrolle in Tim Burtons Science-fiction-Spektakel „Mars Attacks!“. Dagegen ist Christopher Lamberts Karriere immer noch auf Schlingerkurs. Lambert befindet sich derzeit in Verhandlungen über eine Rolle in dem neuen Film des italienischen Oscar- Preisträgers Gabriele Salvatore („Mediterraneo“), der den Titel „Nirvana“ trägt. Nein, keine Angst, der Film hat mit der gleichnamigen Grunge-Kapelle nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Action-Drama, das in Berlin, Benares und Marrakesch im Jahre 2010 spielt. Apropos verrückte Geschichten: Ex- Carolco-Chef Mario Kassar, jetzt bei Paramount, hat sich für eine sechsstellige Summe die Rechte an Robert Ozin und Colin Greenes Thriller „Storm Warning“ gesichert. Es geht um einen Wissenschaftler, der eine Maschine entwickelt hat, mit der man das Wetter kontrollieren kann. Der Apparat wird natürlich geklaut, natürlich von Terroristen. Die machen sich auch gleich daran, die Maschine zu benutzen: Sie schicken einen Hurricane in Richtung New York City. Moderner Terrorismus à la Hollywood, ganz ohne Sprengkörper und Ballermänner, nur jede Menge Wind. Karl Wegmann