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Unterm Strich

Peter Handke wird Ende März in seine Heimat und nach Slowenien reisen, um dort seinen umstrittenen Serbien-Text zu lesen. Im November des vergangenen Jahres hatte der Autor Serbien besucht, um sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen. Als Ergebnis entstand der Text „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“, der im Februar im Suhrkamp Verlag erscheint. Seit der Erstveröffentlichung im Januar in der Süddeutschen Zeitung war Handke das Ziel heftiger Kritik und mußte sich den Vorwurf der Einseitigkeit zugunsten der Serben gefallen lassen. Der Schweizer Autor Jürg Laederach hat nach eigener Darstellung mit dem Suhrkamp Verlag gebrochen, weil der den Reisebericht veröffentlicht. „Der Text, ein unerträglicher Skandal mit sorgsam einstudierter Wirkungsästhetik, wird viele Texte anderer Richtung majorisieren“, befürchtet der Autor. Handke selbst bleibt bei der Ansicht, daß sein Bericht „Wort für Wort ein Friedenstext“ sei.

„Es ist fast gar nichts da...“ soll Kaiserin Maria Theresia über die Buchproduktion in Österreich gegenüber dem Verleger Johann Thomas Trattner geklagt haben. Durch ihre Schulreform schuf die Kaiserin die Voraussetzung für die Lesefähigkeit breiter Bevölkerungskreise. Verleger und Buchhändler wurden gefördert und der Grundstein für eine eigenständige österreichische Buchproduktion gelegt. Mit der Ausstellung „Augenlust und Zeitspiegel“, die heute abend in der Berliner Staatsbibliothek eröffnet wird, ist zum ersten Mal in diesem Umfang ein Panorama des österreichischen Verlagsschaffens im 18. und 19. Jahrhundert zu sehen. Könnte gerade der richtige Zeitpunkt sein (siehe oben). Die Ausstellung wurde anläßlich der Frankfurter Buchmesse und in der österreichischen Nationalbibliothek gezeigt und kommt nun in die deutsche Hauptstadt.

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