Kinderkram
: Nicht die Nerven verlieren

■ Selbstorganisierte Kindergruppen warten auf die Zusage für mehr Geld

Bei Gabriele Harms vom Verbund der Bremer Krabbel- und Kleinkindgruppen klingelt in den letzten Tagen dauernd das Telefon. Verunsicherte Eltern erkundigen sich, wie es denn nun weiter gehen wird, mit den privaten Initativen. Sie müssen entscheiden, wo sie ihre Kinder anmelden. Bis zum 15. Februar läuft der Countdown um die Plätze „mit Rechtsanspruch“ in den öffentlichen Kindergärten.

Dieses Angebot scheint sicher, während die privaten Kindergruppen schwimmen. Erst Ende März wird die Sozialbehörde entscheiden, wie hoch die Zuschüsse ausfallen werden. „Es ist nicht klar, was die Eltern letztlich bezahlen müssen“, so Gabriele Harms. „Und vor allem nicht, ob die Gruppen eine zweite Kraft finanzieren können.“ Im Moment geht es nicht. Das bedeutet, daß oft die Eltern einspringen müssen. „Die sind in den Initiativen sowieso schon stark engagiert, auch zeitlich“, weiß Harms. Fast alle seien aber berufstätig. Für sie ist eine Grenze erreicht. Deswegen befürchten jetzt Initiativen, die Kinder über drei Jahren betreuen, daß Eltern abspringen und vorsichtshalber auf einen der öffentlichen Kindergarten-plätze setzen.

Diese Befürchtung könnte zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Denn sie macht selbst die Eltern unsicher, die ihr Kind auch dann in einer privaten Gruppe unterbringen wollen, wenn sie viel Zeit investieren müßten. Sie fürchten, daß nicht mehr genug Kinder zusammenkommen könnten. Besonders im Viertel und in der Neustadt, wo es ein großes Angebot gibt, wird unruhig diskutiert und immer wieder neu gefragt: Wer bleibt, wer geht?

Heidemarie Rose, die in der Sozialbehörde für Kindergartenplätze zuständig ist, versteht die Unruhe nicht so recht: „Die privaten Initiativen sind für uns ganz wichtig, auch zur Erfüllung des Rechtsanspruchs.“ Sie hofft sogar auf noch mehr private Initiativen: „Ich kann nur wünschen, daß die Eltern dabeibleiben. Es wird ihnen eher besser gehen.“ avo/F: Heddinga