Einwendungen gegen neue Zurollbahn

■ Flughafenerweiterung findet Zustimmung von Beiräten und Fluglärmkommission, aber Ablehnung bei über 1.000 AnwohnerInnen

Weit über 1.000 Einwendungen sind bisher beim zuständigen Häfensenator gegen den Ausbau des Flughafens mit der neuen Zurollbahn Ost eingegangen. Am 14. Februar endet die Einwendungs-Frist. Zwar haben inzwischen alle Beiräte, deren Gebiet an den Flughafen grenzt, und auch die Fluglärmkommission dem Bau der neuen Zurollbahn zugestimmt, doch die „Bürgerinitiative gegen den Ausbau des Flughafens Bremen“ hat mit einer vorformulierten Einwendung sehr viel Unterstützung vor allem in der Neustadt und in Obervieland gewonnen.

Die neue Zurollbahn soll das Abheben der Flugzeuge in der Bremer Hauptstartrichtung nach Westen beschleunigen. Bisher müssen Flugzeuge 700 Meter weit bis ans Ende der Landebahn rollen und dort wenden, bevor sie zum Start ansetzen können. Mit der neuen Zurollbahn sollen sie neben der Landebahn ans Ende der Piste gelangen. Der gesamte Ablauf werde damit kürzer und das Risiko einer Kollision mit landenden Flugzeugen geringer, so das Argument der Befürworter.

Die Bürgerinitiative hält dem entgegen, daß ein beschleunigter Ablauf von Starts und Landungen letztlich nur zu einer deutlichen Ausweitung des Flugbetriebs in Bremen – und damit zu mehr Lärm und Abgasen – führen werde. Außerdem würde der Triebwerkstest vor dem Einschwenken auf die Startbahn künftig näher an der Huckelrieder Wohnbebauung stattfinden als bisher.

Besonders scharf kritisiert die Bürgerinitiative auch die in den Planungsunterlagen genannten Zahlen über die künftige Entwicklung des Flugverkehrs in Bremen. Bis zum Jahr 2003 werde der sich von zur Zeit rund 50.000 Starts und Landungen auf 85.000 erhöhen, heißt es in der amtlichen Prognose. Dies hält die Bürgerinitiative für weit übertrieben und verweist auf eine Prognose vom Ende der 80er Jahre, die für 1995 88.000 Starts und Landungen vorhergesagt hatte – 76 Prozent mehr als heute tatsächlich stattfinden.

Die Erörterungs-Termine zu den Einwendungen sollen in der zweiten Märzwoche stattfinden. Mit einem Planfeststellungs-Beschluß rechnet der Häfensenator nicht vor dem Sommer, Baubeginn könnte dann frühestens im Herbst sein – wenn nicht Klagen von AnwohnerInnen zu einer weiteren Verzögerung führen werden. Ase