Von Kaiserkopf bis Kino-Store

■ „Denkmalort Hamburg“ präsentiert ehrenwerte Objekte

Bei dem Begriff „Denkmal“ denkt man zunächst mal an Statuen, Kirchen oder Schlösser. Doch auch Treppenhäuser, Brücken und Wandmalereien sind Denkmale im Sinne erhaltenswerter Kulturobjekte. Die Bandbreite von Denkmalschutz und -pflege in Hamburg veranschaulicht die Ausstellung „Denkmalort Hamburg“ des Denkmalschutzamtes im Großen Börsensaal der Handelskammer.

Zahlreiche Fotos, Text- und Bildtafeln vermitteln einen Einblick in die historischen und kulturellen Hintergründe sowie in die praktischen Methoden der Denkmalarbeit. Dabei werden auch Stiftungen, Vereine und Mäzene gelobt, vor allem geht es aber um die Präsentation einzelner Projekte, von renovierten Rathaus-Kaisern bis zum Vorhang des Holi-Kinos.

„Den besten Denkmalschutz bietet der Erhalt der Originalnutzung“, heißt es in der Ausstellung. Daß dieser Vorsatz häufig nicht eingehalten werden kann, zeigt sich deutlich an den Fabrikprojekten des Denkmalschutzes. In der Abteilung „Denkmalort Fabrik“ werden unter anderem die Zeisehallen der ehemaligen Schiffsschraubenfabrik Theodor Zeise (1860er Jahre bis 1979) vorgestellt. Ein besonders positives Beispiel ist auch die ehemalige Drahtstiftfabrik in der Zeißstraße, wo heute das Stadtteilarchiv Ottensen und der Verein Internationale Cultur und Information für Frauen residieren. Der weitreichende Erhalt von Fabrik-Elementen trägt in großem Maße zur Veranschaulichung des Arbeiter-Alltags im 19. Jahrhundert bei, der besonders im Osterkirchen-Viertel präsent ist.

Wer die Denkmale und die Arbeit an ihnen gerne hautnah kennenlernen möchte, wird bei der Ausstellung Vorschläge für Besichtigungsrundgänge vermissen. Doch beim derzeitigen Wetter herrscht ja ohnehin nicht die größte Spazierlust. Nele-Marie Brüdgam

12. bis 18. Februar Adolphsplatz 1, 10 bis 18 Uhr