Danke, Otto: Von hier aus ein Gruß an Rehhagel

An dieser Stelle ist es uns ein wirkliches Bedürfnis, auch einmal wieder Boss Rahn zu grüßen. Helmut! Sei gegrüßt! So. Es ist ja eigentlich wirklich schade, daß der stets mitteilungsfreudige Boss (“Helmut, wie war das noch mal mit dem dritten Tor?“) in den letzten Jahrzehnten etwas aus dem öffentlichen Bewußtsein verschwunden ist. Was viele übrigens längst vergessen haben: Rahn war 1954 nicht als Rechtsaußen Nummer 1 in die Schweiz gereist. Der gute Geist von Spiez mußte zunächst zusehen, wie der Schalker Bernie Klodt zweimal recht passabel spielte. Erst nach nächtelangem Gegrübel brachte der Chef schließlich den Boss. Die Folgen sind bekannt.

Was damit gesagt werden soll: Im Laufe eines Turniers kann sich viel ergeben. Deshalb ist dringend davon abzuraten, das Mitmachen von Bedingungen abhängig zu machen (“Ein Lothar Matthäus fährt nicht als Nummer 18 nach England“). Erstens ist nichts leichter zu erfüllen als diese Bedingung, zweitens: Ist ein Lothar Matthäus erst mal in England gelandet, dann...

So hat sich, was den Fernseh- Fußball betrifft, Otto Rehhagel am Samstag unsere Hochachtung erworben, indem er zur besten Sendezeit das gnadenlos- augenzwinkernde Kreuz-und- quer-Verhör des Ranmanns gnadenlos ernst zugerehhagelt und zugegrüßt hat (“Helmut, von dieser Stelle...“). Heißa: Der Meister des unamüsanten Geplauders war für einmal am rechten Ort. Die Botschaft an seine Jünger aber kann nur lauten: Nie antworten, grüßen! Den Boss, den Chef, wenn nichts mehr hilft, noch den Otto. pu