Literarische Woche

Heute:Jurek Becker hat ein bewegtes Leben gehabt: Im Ghetto der polnischen Stadt Lodz geboren, weiß er nicht sicher, ob er inzwischen 59 Jahre alt ist oder nicht. Nach dem Krieg lernt er die deutsche Sprache, wird in den 60er Jahren Drehbuchschreiber der DEFA und veröffentlicht 1969 seinen ersten Roman: Jakob der Lügner, erst als Drehbuch konzipiert, macht ihn bekannt und ist heute in 20 Sprachen übersetzt. 1977 zog er, mit Erlaubnis der DDR-Behörden, in den Westen, war Professor im Staat New York und ist durch Liebling Kreuzberg auch dem breiteren Fernsehpublikum bekannt. Heute liest er Prosa und Essays.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Mittwoch: Wenn heute Arno Surminski aus seinen Werken liest, könnte die Lesung des ansonsten eher unterhaltenden Ostpreußen schon wegen ihres Veranstaltungsortes einen fast trotzigen Nebenton bekommen: Die Lesung findet nämlich in einer Hamburger Bücherhalle statt. Der Wahl-Hamburger Surminski wird vielleicht aus seinem berühmten Jokehnen, oder wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland? lesen.

Bücherhalle Langenhorn-Heidberg, Holitzberg 139a, 19 Uhr

Donnerstag: Auch sie haben die deutschsprachige Literatur der 80er Jahre mitgestaltet und wurden deshalb zur Reihe „Was bleibet aber, stiften die Dichter“ eingeladen: Kurt Drawert und Uwe Kolbe. Die beiden „Hineingeborenen“ wurden selbst vor allem durch die Reibung an der Realität der DDR geprägt.

Literaturhaus, 20 Uhr

Samstag: Im Rahmen der Ausstellung über Else Lasker-Schüler findet an diesem Wochenende eine ganze Reihe mit Veranstaltungen zur Autorin und Künstlerin statt. Die Anfahrt aus der Stadt lohnt sich so doppelt.

Ernst Barlach-Museum, Mühlestr. 1, Wedel, ab 16 Uhr

Sonntag: In der um diese Zeit schon aussterbenden Spitalerstraße wird ein seltsames Ritual zu beobachten sein: Literaten und Textverfasser treffen sich vor dem Mövenpick zu einem „Club Wortwechsel“ zum Thema Eiszeit. Zum Eintritt berechtigt nur ein Text zum Thema.

tom