piwik no script img

U-Bahn-Kunst

Sie versuchen sich schon eine Weile in einem Kiosk der U-Bahn-Station Meßberg, und ihr Wunsch ist ihr Programm: Kontaktaufnahme heißt das Projekt einer Reihe von Künstlern im weltbekannt e.V. Die Resonanz der Passanten war bisher eher dürftig. Meist reagieren überhaupt nur zielbewußte Kunstinteressenten. Eine wohl eher überraschende Reaktion durch einige Herren der U-Bahnpolizei erfuhr gestern allerdings die Aktion Schlafengehen. „Roland Kerstein und Achim Bitzer schlafen am helllichten Tag“, verhieß das Programm, das übrigens am Vortag unbehelligt veranstaltet werden konnte. Um 4.40 Uhr begann die morgendliche Nachtruhe im völlig gestylten 60er-Jahre-Ambiente der U-Bahn-Station. Doch bevor der Strom der Büroangestellten einsetzte, wurde die Kunstaktion gestern von der U-Bahnpolizei abgebrochen. Eine Genehmigung wurde für die Aktion verlangt, die für Kunstaktionen bisher wohl nicht nötig gewesen war.

Die Kunstschaffenden lassen sich von der staatlichen Schlafstörung allerdings nicht beeindrucken. Vom 15. bis 17. Februar bieten sie – in dem Kiosk und rings um ihn herum – eine Performance-Reihe von Peter Wolf mit dem passenden Titel Das Terrain sondieren.

tom

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen