Sechs fehlende Millionen

■ HöB-Schließung im Kulturausschuß

„Sechs Millionen Mark“, forderte GALierin Jutta Biallas gestern im Rathaus-Kulturausschuß, müßten „zusammengekratzt“ werden, um den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen eine Atempause bis 1998 zu geben. In dieser Zeit müßten die HÖB dafür ein Sanierungskonzept erarbeiten, um die Sparauflagen zu erfüllen.

Unmöglich, meinte Kultursenatorin Christina Weiss. Die katastrophale Hamburger Haushaltslage sei bekannt, da müßten eben alle ihr Scherflein beitragen. Zwei Millionen Mark Verlust stehen den HÖB im laufenden Jahr ins Haus, rechnete die neue HÖB-Chefin Birgit Dankert vor. Sie mußte gestern vor dem Ausschuß ihre Entscheidung rechtfertigen, zum September acht der 54 Bücherhallen Hamburgs zu schließen.

Sie habe die Wahl gehabt, bei Medienmitteln, Personal oder bei den Betriebskosten zu sparen; da die ersten beiden Posten in den vergangenen Jahren bereits bluten mußten, habe sie nun zum Mittel der Schließung gegriffen. Die bedrohten Bücherhallen und der HÖB-Betriebsrat setzen derweil bis zum 23. Februar ihr Protestprogramm fort: Morgen stehen die Aktionstage in den Büchereien Mittelweg und Op de Bünte an; geplant sind eine Schülerdemonstration und Lesungen. uwi