Mercedes droht der Koalition

■ Ohne Hemelinger Tunnel wäre Zukunft des Werks gefährdet

Zwei Tage vor der Entscheidung des Koalitionsausschusses über den Hemelinger Tunnel haben gestern Leitung und Betriebsrat des Bremer Mercedes-Benz-Werks in einem gemeinsamen Brief mit harten Konsequenzen gedroht, falls Bremen auf den Bau verzichtet. Die Zukunft des größten Bremern Industriebetriebs mit rund 14.000 Beschäftigten hänge entscheidend von einer positiven Entscheidung ab.

„Gerade angesichts der aktuellen Haushaltslage Bremens können wir beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen, wenn heute zu dem angesprochenen Verkehrsproblem weitere Verzögerungen und Entscheidungsmöglichkeiten diskutiert werden, welche bezogen auf unser Werk dessen Bestand und seine Entwicklungsmöglichkeiten in der Zukunft nachhaltig beeinträchtigen“, heißt es wörtlich in dem Brief, der an die sechs Mitglieder des Koalitionsausschusses, an weitere Senatoren, an die AfB und die Handelskammer gerichtet ist. Lediglich die Grünen fehlen unter den Adressaten.

Der seit „fast zwanzig Jahren“ stets versprochene Tunnel sei „bis zur Stunde die feste Geschäftsgrundlage der Entscheidungen für den bisherigen Ausbau und für die langfristigen Planungen unseres Werkes“ gewesen, schreiben Werksleitung und Betriebsrat. Ase