Sieben Jahre Fatwa

■ betr.: Salman Rushdie

Vor genau sieben Jahren hat Khomeini die Fatwa gegen Salman Rushdie verhängt, der seitdem in wechselnden Verstecken leben muß. Aus diesem Anlaß hat das deutsche Salman-Rushdie-Komitee einen Brief an Bundesaußenminister Kinkel geschrieben. Es wird daran erinnert, daß die iranische Regierung eine „unmißverständliche, schriftliche Zusage“ immer noch verweigere, „von jeglicher Art der Gewaltanwendung gegen unseren britischen Kollegen“ abzusehen.

An Kinkels Adresse geht die Bitte, sich mit allen ihm kraft seines Amtes zur Verfügung stehenden Mitteln in der Bundesrepublik und in allen Gremien der Europäischen Gemeinschaft für die Verteidigung des unmittelbaren Rechtes auf freie Meinungsäußerung einzusetzen und auf eine schnelle Lösung der unhaltbaren Situation zu drängen. Zu den Unterzeichnern gehören neben dem deutschen Salman-Rushdie-Komitee, das PEN-Zentrum Bundesrepublik Deutschland, der Verband deutscher Schriftsteller in der IG Medien und das deutsche Pen-Zentrum (Ost).

Das internationale Schriftstellerparlament der Europäischen Gemeinschaft erwartete Salman Rushdie gestern in Straßburg, wo er als Präsident wiedergewählt werden sollte. ih