Menschen im Bunker

■ Das Alabama zeigt eine Filmreihe über Gewalt und Versuche, damit umzugehen

Die Kampnagelfabrik und das Hamburger Institut für Sozialforschung haben sich kurzzeitig zur Zusammenarbeit entschlossen: Anläßlich des 50. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz im Januar 1945 zeigen sie vom 9. bis 15. 2. die Ausstellung 200 Tage und 1 Jahrhundert sowie im AlabamaKino auf Kampnagel ein Filmprogramm mit insgesamt 21 Beiträgen aus verschiedenen Ländern. Thema: der Zusammenhang von Gewalt und Vernichtung und die Versuche, damit umzugehen.

Die Ausstellung geht vor allem auf die 200 Tage zwischen der Befreiung des Konzentrationslagers und dem Ende des Zweiten Weltkrieges im August 1945 ein. Unter den 29 Filmen finden sich Klassiker wie Bernhard Wickis Die Brücke oder Kassenschlager wie Steven Spielbergs Schindlers Liste, genauso wie unbekanntere Filme berühmter Regisseure.

So The Memory Of The Camps. Künstlerische Beratung und Leitung hatte bei diesem Dokumentarfilm Alfred Hitchcock. Er ließ Filmmaterial von Kameramännern zusammenschneiden, das 1945 bei der Befreiung von Konzentrations- und Todeslagern durch die Aliierten entstanden war. Der fertig geschnittene Film, dessen letzte Rolle verlorenging, sowie das Manuskript zum eingelesenen Kommentar, werden im Original mit Untertitel gezeigt.

Auf Wiedersehen Kinder von Louis Malle spielt im Winter 1944. Nach den Ferien trifft Julien in seinem Internat bei Paris auf drei neue Mitschüler. Einer der neuen, Bonnet, hat ein Geheimnis: Sein Name ist falsch, er ist Jude. Die beiden Jungen freunden sich an, doch eines Tages wird Bonnet von der Gestapo abgeholt und kehrt niemals zurück.

Mit im Programm ist Christoph Schlingensiefs bitterböser Film 100 Jahre Adolf Hitler. Die letzte Stunde im Führerbunker. Gedreht wurde dieser Film an nur einem einzigen Tag. 20 Menschen sind im Bunker, Hitler begeht Selbstmord, und Eva Braun heiratet Frau Goebbels: das Ende des Wahnsinns als Basis für eine neue Variante.

Heike Schulte

Genaue Termine siehe Kinoprogramm