Nichts als grau

■ Die Arbeiten von Alan Charlton wollen mit Gemälden den Raum verändern

Graue Bilder und nichts anderes macht der Engländer Alan Charlton seit über 25 Jahren. Abgesehen davon, daß es sehr viele verschiedene Graus gibt: Bei einer derartig konsequenten Minimal-Kunst steht nicht das Malerische im Vordergrund. Strikte mathematische Module und genaues Gestalten der zur Verfügung stehenden Orte machen die Arbeiten des Engländers vielmehr zu einer Umdefinition des Raumes mit Hilfe von Gemälden. „Der Raum innerhalb und außerhalb des Bildes ist genauso wichtig wie das Bild selbst“, sagt der Künstler, der Wert darauf legt, seine Bilder zu „machen“ (make) und nicht zu „malen“ (paint). Das Baumarkt-Standard-Holzmaß von 4,5 Zentimeter Querschnitt setzt den Tiefenabstand der Farbkörper von der Wand und voneinander, das kleinste je gemachte Bild ist also 4,5 Zentimeter im Quadrat, und die größten Flächen sind immer ein Vielfaches davon. Die bisher größte Installation veränderte einen Raum in New York: 60 über zwei Meter hohe graue Bilder. Dem vom Galeristen beiläufig dahingesagten Etikett für die in ihrer Reduktion faszinierende Zusammenstellung ist nur zuzustimmen: „...eine coole Winterausstellung“. Josch

Galerie Dörrie Piess, Admiralitätsstr. 71, Mi–Fr 12–18 + Sa 12– 15 Uhr, nur noch diese Woche.