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Abfahrt ohne Ziel

■ Hafenstraßen-Abstimmungen beginnen

Abstimmung heute, Abstimmung morgen in einer Woche, danach – noch einmal zwei Abstimmungen und dann ... ja, dann werden die bunten Häuser an der Hafenstraße entweder geräumt oder eben nicht. Diesen Fahrplan ohne exakte Angabe des Zielorts wird Henning Voscheraus Hafenstraßenbeauftragter, Senator Thomas Mirow, heute dem Senat vorlegen.

Dort erfolgt denn auch Abstimmung Nummer eins: Das zwölfköpfige Regierungskollektiv soll Mirow grünes Licht für konkrete Verkaufsverhandlungen geben, die der Senator nach zweimonatigen Sondierungen zunächst mit dem Rechtsanwalt Hans-Jochen Waitz führen möchte. Diese Abstimmung soll möglichst am 15. Februar in der Bürgerschaft wiederholt werden. Stimmt auch das Parlament dem Vorschlag zu, wird verhandelt. Mit den Bewohnern und mit Waitz.

Da Mirow für dieses Vorgehen gestern das Placet von Voscherau, Justizsenator Klaus Hardraht und Statt-Fraktionschef Achim Reichert bekommen hat, gilt eine Mehrheit in den Abstimmungen eins und zwei als wahrscheinlich.

Danach kommt es auf Waitz und die Bewohner der Hafenstraße an. Einigen sie sich auf ein gemeinsames Projekt, in dem Waitz als Hauptvertragspartner der Stadt auftritt, dürfte Mirow Senat und Bürgerschaft für Abstimmung drei und vier Zustimmung empfehlen. Womit das Thema Räumung voraussichtlich vom Tisch wäre.

Kommt aber kein Kaufvertrag mit Waitz zustande, dürften sich Senat und Bürgerschaft mehrheitlich für eine Räumung aussprechen. Wann diese beiden entscheidenden Abstimmungen stattfinden, steht noch nicht fest. Sicher dürfte dagegen nach den gestrigen Absprachen der Kooperationspartner sein, daß ein von der Patriotischen Gesellschaft und der Hafenstraßen-Genossenschaft bevorzugtes Lösungsmodell – Genossenschaft übernimmt die Häuser – weder im Senat noch in der Bürgerschaft eine Mehrheit fände. uex

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