Mit Kita-Anmeldungen zufrieden

■ Etwas weniger in Kirchen-Kitas / Noch keine Zahlen der Stadt städtische

Bei den kirchlichen Kitas hat es trotz der vom Senat beschlossenen drastischen Gebührenerhöhung nur einen geringen Rückgang der Anmeldungen gegeben. Für die 3.224 Plätze in evangelischen Kitas sind bis zum Annahmeschluß am Donnerstag 3.818 Kinder angemeldet worden, das waren rund 300 weniger als im Vorjahr. Die Leiterin des Landesverbandes der evangelischen Kindertagesstätten, Ilse Wehrmann, zeigte sich gestern „erleichtert, daß es keinen großen Einbruch gegeben hat.“

Aus allen kirchlichen Kitas sei nämlich von besorgten Eltern berichtet worden, die sich vor der Anmeldung ihrer Kinder genauestens die neuen Gebühren ausrechnen ließen. „Manche haben sich auch von einem Vollzeit- zu einem Teilzeitplatz umentschieden“, weiß Wehrmann. Probleme hätten vor allem die Eltern in Mittelschichtsvierteln. In Borgfeld, wo fast alle den Höchstsatz von 619 Mark zahlen, seien die Kita-Plätze dagegen alle voll.

In sechs kirchlichen Kitas sind nach dem Ablauf der Anmeldefrist noch insgesamt 58 Plätze frei. Um nicht allen 600 zuviel angemeldeten Kindern absagen zu müssen, würde die Kirche gerne bis zum Sommer 242 zusätzliche Kita-Plätze schaffen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Einigung mit dem Senat über die künftige Höhe der staatlichen Zuschüsse.

Nach einer neuen Verhandlungsrunde mit Sozialsenatorin Tine Wischer (SPD) lagen die Vorstellungen gestern noch um rund 1,5 Millionen Mark auseinander. Zeige sich der Senat nicht kompromißbereit, werde die Kirche einige Einrichtungen abgeben, drohte Wehrmann gestern. Das könnte für den Finanzsenator teuer werden, liegen doch die Kosten eines städtischen Kita-Platzes um 30 bis 35 Prozent über dem Zuschuß, den die Kirche dafür erhält.

Über die Anmeldesituation für die 6.350 städtischen Kita-Plätze konnte das Sozialressort gestern noch keine Angaben machen. Eine genaue Zahl soll aber bis Montag vorliegen. Ase