Castor an Berlin vorbei

■ Bahn sagt Strieder eine Umleitung zu

Der bevorstehende Transport von drei Castorbehältern mit Brennelementen aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern wird nicht durch Berlin rollen. Das verkündete gestern der Vorstand der Deutschen Bahn AG der Senatsumweltverwaltung. Eine neue Route für den Castorzug nannte der Bahnvorstand nicht.

Umweltsenator Peter Strieder sagte, er habe sich während der vergangenen Tage in Gesprächen mit der Bahn darum bemüht, daß der Nuklearzug an der Stadt vorbei über eine „weniger dichtbesiedelte Strecke“ fährt. Der Senator fordert die Wiederaufnahme der Energiekonsensgespäche zwischen Bund und Ländern, um „eine Energieversorgung jenseits der Kernernergie zu entwickeln“.

Der Nukleartransport der Bahn soll die 235 teilweise abgebrannten Brennelemente nach Ungarn bringen. In einem Atomkraftwerk in Paks sollen die Stäbe weiter zur Stromerzeugung genutzt werden. Der Zug mit den Castorbehältern steht in Greifswald abfahrbereit. In den vergangenen Tagen hatte der Transport für Unruhe gesorgt: Laut der PDS-Jugendstadträtin von Hohenschönhausen gab es Pläne, im Falle eines Transports durch östliche Stadtbezirke „im Sinne des Katstrophenschutzes“ tätig zu werden.

Um das Leben von Kindern und Schülern nicht zu gefährden, wollte man Kitas und Schulen im Umkreis von zehn Kilometern um die Bahnstrecke „auslagern. dpa/oel