Die literarische Woche

Heute: Wer hätte gedacht, daß Werke von einem wie Erich Fried je in den bürgerlichen Hallen des Ernst-Deutsch-Theaters widerhallen würde? Dank der neuen Prinzipalin, Isabella Vértes, ist dies möglich: Heute spricht und singt sie selbst das Programm „Mitunter sogar Lachen“ zum Leben des Dichters.

Ernst-Deutsch-Theater, Ulmenau 25, 19.30 Uhr

Mittwoch: Große Kurtisanen waren immer auch gesellschaftlicher Mittelpunkt. Klaus Thiele-Dohrmann stellt hier eine Kurtisane vor, die obendrein auch eine berühmte Dichterin war: Veronica Franco, die von 1546 bis 1591 lebte.

Istituto Italiano di Cultura, Hansastr. 6, 19 Uhr

Freitag: In Wedel geht die Beschäftigung mit Leben und Werk von Else Lasker-Schüler weiter: Unter dem Titel „Ich kann die Sprache dieses kühlen Landes nicht“ lesen die Schauspielerinnen Barbara Nüsse und Elisabeth Goebel aus Briefen, Gedichten und Erzählungen der Dichterin und Malerin mit der eigenen Welt.

Ernst-Barlach-Museum, Mühlenstr.1, Wedel, 20 Uhr

Freitag: „Legen Sie Ihr Geld in DADA an“, fordern Vera Rosenbusch und Lutz Flörke und haben gar nicht unrecht: die Variante des allerfrühesten Surrealismus ist nicht mehr gut bekannt. Dabei beschäftigte sie ab 1916 in Zürich Größen wie Hans Arp, Hugo Ball oder Tristan Tzara. Was sich in Paris zum Surrealismus um Breton entwickelte, wurde in Deutschland unter anderem Schwitters „Merz“. Dieses Programm aus den Anti-Programmen der Dadaisten soll wenigstens die Dada-Literatur aus der Zeit von 1916 und 1924 wiedererwecken.

Haus drei, Hospitalstr. 107, 20 Uhr

Freitag: Spät abends geht's im Thalia in Richtung Milchstraße, wenn die Schauspieler Dietmar König und Benjamin Utzerath aus Stanislaw Lems „Sterntagebüchern“ lesen.

Thalia Theater, Alstertor, 23 Uhr

Samstag: Ein besonderes Schmankerl in der Lasker-Schüler-Vortragsreihe in Wedel dürfte diese Annäherung der Schauspielerin Elisabeth Trissenaar an Elses Gedichte und Erzählungen sein.

Ernst-Barlach-Museum, Mühlenstr. 1, Wedel, 20 Uhr

Sonntag: Gedichte von jedem, der sich traut, stellt der Poetry Slam in Aussicht, den der Schriftstellerverband durchführt: Jeder hat fünf Minuten Zeit, seinen Beitrag zu lesen, dann folgt die Kritik des Publikums (also das stärkere Ego überziehen!), und am Ende bestimmt das Publikum: the winner is... Die Formalien sind einfachst: Anmeldung erfolgt vor Ort, sollten sich zu viele melden und eine Auswahl nötig werden, ist gegen den Entscheid kein Einspruch möglich. Der Preis: eine richtig honorierte Lesung im Hamburger Literaturtelefon (Tel.011510).

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 11 Uhr

Montag: Wo sind die Wahnsinnigen, und wer ist normal, das ist die Frage. „Wahnsinniger Alltag und normale Psychiatrie“ ist der Titel der Lesung von Annette Orgass aus ihrem Buch „Der Sonnenmond“. Für Einführung und Gespräch sorgt Gabriele Teckentrup.

Literaturzentrum e.V. im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr