■ Querrille
: Bronx Boys: Mutterficker - Fick deine Mutter

Bronx Boys: Mutterficker – Fick deine Mutter (Rodrec/Indigo)

Am besten sind die Bronx Boys dann, wenn sie in durchaus sozialkritischer Manier etwas anprangern. Wenn die vier zum Beispiel darauf hinweisen, was der Tod des Rennfahrers Senna seinem deutschen Kollegen Schuhmacher einbringt. Oder wenn sie in dem Stück „Kuhmörder“ einen Zusammenhang zwischen Leuten, die Rindvieh abstechen, und eigenen Animositäten zwischen ihnen und Vetretern der Staatsgewalt herstellen.

Auf Mutterficker – Fick deine Mutter trifft die Hamburger Gruppe aber noch keine Entscheidung darüber, ob man „den Harten“ markieren und ihn dadurch desavouieren möchte oder ob die Mischung aus Underdog im Recht und sprungbereitem Kraftprotz wie in „Bronx Boys Go!“ genug fasziniert, um sich zu legitimieren: „Wir Boys sind welche von den Fiesen, Miesen / wir lassen unseren Samen in eure Ohren fließen“, schreien sie.

Über die eigenen Versäumnisse, aber auch über das Songschreiben läßt sich der Vorsänger Trubel T. am eindrucksvollsten aus: „Die Konfrontation mit deiner Eigenproduktion / Aggression, das Boese in Gestalt / Da stehst du dann alleine da und ich sage dir / komm mir nicht zu nah.“ Solche Sätze bringen ein paar Jungensprobleme auf den toughen Punkt.

Kristof Schreuf

Konzert beim HipHop-Festival: Samstag, 22 Uhr, Gr. Freiheit