Bezahlung trotz Freistellung

■ Kultusminister Wernstedt bringt Lehrer gegen sich auf

Hannover. Die Freistellung von Lehrkräften für Personalratsarbeit und die Unterrichtsreduzierung für ältere Lehrkräfte müssen nach Ansicht der Lehrerverbände erhalten bleiben.

Der Philologenverband und der Verband Deutscher Realschullehrer protestierten gestern gegen Pläne von Kultusminister Rolf Wernstedt (SPD), in beiden Fällen Einschnitte vorzunehmen, um die Unterrichtsversorgung zu verbessern. Der Vorsitzende des Philologenverbandes, Roland Neßler, warf Wernstedt vor, er werde „mehr und mehr zu einem Minister der sozialen Destruktion und beruflichen Demotivation“.

Durch die Einschnitte bei der Freistellung für Personalratsarbeit wolle die Regierung die während der rot-grünen Koalition erweiterten Mitbestimmungsrechte wieder kappen. Verschlechterungen bei der Altersermäßigung würden eine „neue Welle von vorzeitigen Pensionierungen wegen Berufsunfähigkeit“ zur Folge haben. Vor einer solchen Entwicklung warnte auch der Verband Deutscher Realschullehrer.

Er nannte die Pläne „unsozial“. Betroffen wären gerade die Lehrkräfte, „die sich durch langjährigen Schuleinsatz psychisch und physisch aufgerieben und oft die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht haben“. dpa