Alternativen zum Aus

■ AEG-TRO-Trafowerker demonstrieren gegen ihre Abspulung

„AEG – Am Ende Gefeuert“ steht auf einem Transparent. Über 400 Beschäftigte des Transformatorenwerks AEG TRO demonstrierten gestern auf dem Werksgelände in Köpenick gegen die Abwicklung ihres Betriebes. „Es gibt Alternativen zur Schließung und Perspektiven für das Transformatorenwerk!“ rief der stellvertretende Betriebsrat Wolfgang Börger. Dem im Oktober neu eingesetzten Geschäftsführer Meier warfen die Demonstranten vor, er habe die Betriebsschließung für die Konzernleitung vorbereitet. Die AEG-Tochter Schorch in Mönchen-Gladbach werde vom Vorstand dem Standort in Oberschöneweide vorgezogen. Auch sei es unzulässig, die Schwierigkeiten des gesamten AEG-Konzerns nun auf TRO abzuwälzen, so Böger. Das Köpenicker Werk könne kostendeckend arbeiten und habe gegenüber Schorch sogar Standortvorteile wie die Anbindung an Wasserstraßen für einen umweltneutralen Produkttransport.

Staatssekretär Peter Haupt (SPD) von der Senatsverwaltung für Arbeit und Frauen versicherte den Demonstranten, Senatorin Bergmann kämpfe für sie auch in Bonn. Skeptisch nahm die Menge das Versprechen auf. Die Wirtschaftsverwaltung hat eine Unternehmensprüfung angeordnet, um „Alternativen zur Schließung zu erarbeiten“, so Haupt.

Mitarbeiter in andere Betriebe oder ins Ausland zu versetzen reiche nicht aus, so Böger, um jedem eine Stelle zu bieten. Auch Bezirksbürgermeister Klaus Ulbricht protestierte gegen die Schließung des Werkes. Vor über einer Woche hatte die AEG-Konzernleitung entschieden, das Werk aufzugeben, gestern tagte dazu der Wirtschaftsausschuß des Konzerns. 500 Arbeitsplätze sind von der Werksschließung bedroht. Torsten Teichmann