Tor zu! Tor offen!

Die Provokation kam gezielt. Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Baden- Württemberg forderte Oskar Lafontaine am Wochenende, den Zuzug von Aussiedlern drastisch zu beschränken. Angesichts von vier Millionen Arbeitslosen könne die Zuwanderung von mehr als 200.000 Aussiedlern aus Osteuropa so nicht weitergehen. Viele Aussiedler würden direkt in die Arbeitslosigkeit geraten und auch die Kassen der Sozialhilfe stark belasten. Viele Genossen beklatschten den Gedanken, einige Parteilinke wagten den Widerspruch. Lafontaine würde Aussiedler zu „Asylanten der Linken“ machen und zu „Sündenböcken“ stempeln.

Kurz und bündig schaltete sich gestern Außenminister Kinkel dazwischen. Er ließ verlauten, daß Aussiedler weiterhin in vollem Umfang der Bundesregierung willkommen und „verkraftbar“ seien. roga