Wahlwünsche

Am 24. März wird in Schleswig-Holstein gewählt. Die Ausgangslage ist klar: Die SPD setzt voll auf ihre Spitzenfrau Heide Simonis und hofft zum dritten Mal auf die absolute Mehrheit (1992: 46,2 Prozent). Die CDU will zurück an die Macht, die sie durch die Barscheleien verloren hat (1992: 33,8 Prozent). Die Liberalen bibbern um ihre 5 Prozent (1992: 5,6 Prozent). Und die Grünen wollen endlich mal in den Landtag einziehen; sie scheiterten bei der letzten Wahl an 500 Stimmen. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ist als Partei der dänischen Minderheit von der Fünfprozentklausel ausgenommen und wird wohl wie üblich einen Sitz bekommen. Bei der rechtsextremen DVU besteht gute Hoffnung, daß sie aus dem Landtag fliegt (1992: 6,3 Prozent).

Ohne absolute Mehrheit für die SPD steht Rot-Grün ins Haus. Für die Genossen eine schwer zu schluckende Kröte; die Ökopartei, der gut 10 Prozentpunkte prognostiziert werden, träumt dagegen schon lange von einem rot-grünen Bündnis.

Die große Unbekannte bei der Wahl ist die Schubladenaffäre. Sie hat 1993 Ministerpräsident Björn Engholm aus dem Amt katapultiert; er hatte im Zusammenhang mit den Machenschaften des CDU-Politikers Uwe Barschel gelogen. Die SPD baut auf das schlechte Gedächtnis der WählerInnen, die CDU geht mit der Schublade auf Stimmenfang.