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Flüsterpop

■ Morgen im Lagerhaus: „Spain“, die Fürsten der Neuen Langsamkeit

Irgendwann geht es eben nicht mehr schneller. Wenn die Tekknogemeinde bei 300 bpm (= Hopsfrequenz/Minute) angekommen ist, dann wird es Zeit zur Umkehr. Die Wiederentdeckung der Langsamkeit in der Popmusik wird bereits kräftig vermarktet: Den gemütlichen Vorreitern aus dem Mittelwesten der US-Independent-Szene schließen sich nun „Spain“ an, die in der Poppresse bereits kultisch verehrt werden. Das Bremer „Lagerhaus“ hat den fetten Brocken beizeiten an Land gezogen; dort tritt die Band morgen auf.

„Smooth, steady and slow“ schleichen sich die Stücke der ersten CD (“The Moods of Spain“) ins Gehör. In der Tat: „Spain“ sind nicht nur langsam, sondern vor allem geschmackssicher. In die eher schlicht gestrickten Arrangements gibt man einen Tupfer Folklore, einen Hauch von Jazz – alles nur in zarten Andeutungen. Alles ist Atmosphäre, alle Klänge wie aus Sammet, alle Verse wie aus Seide: Sänger Josh Haden besingt der Liebe Leid in so zurückhaltendem Temperament, daß sein Flüsterton die gesamte Platte prägt.

Schon schwärmen die Kritiker und flüstern sich Nachtclub-Worte zu. Mal sehen und hören, welche Atmosphäre die Band beim Live-Auftritt herüberbringt – wir hoffen auf Kaschemmen-Bestuhlung, rote Vorhänge und vorgewärmte Aschenbecher. tw

Freitag, 1. März, 21 Uhr im Lagerhaus, Schildstr. 12

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