Unterm Strich

Für die beste alternative Musikdarbietung sind am Mittwoch der verstorbene Kurt Cobain und seine Band Nirvana erstmals mit einem Grammy ausgezeichnet worden. Produzent Glen Ballard sagte bei der Bekanntgabe der Preisverleihung in Los Angeles: „Gott schütze Kurt Cobain.“ Der 27jährige, der die meisten Songs von Nirvana schrieb, hatte sich am 8. April 1994 in seiner Wohnung in Seattle erschossen (siehe unsere prächtige obenstehende Illustration).

Salman Rushdie ist am Mittwoch abend bei einem Empfang des Münchener Kindler-Verlags in der bayerischen Landeshauptstadt aufgetreten. Bewacht von Sicherheitsbeamten kam Salman Rushdie zu der von etwa 200 geladenen Gästen besuchten Veranstaltung im Hotel „Vier Jahreszeiten“. Er diskutierte vor dem Publikum mit Literaturkritiker Hellmuth Karasek über sein neues Buch „Des Mauren letzter Seufzer“. Karasek erneuerte in einer kurzen Ansprache die Forderung nach sofortiger Aufhebung des Todesurteils. (Eine Rezension des neuen Buchs von Salman Rushdie finden sie in der Samtags-taz.)

Der dänische Autor Peter Hoeg will alle Einnahmen aus seinem neuen Roman „Die Frau und der Affe“ („Kvinden og aben“) einem Fonds zur Bekämpfung von Armut in der Dritten Welt spenden. Hoeg kündigte am Mittwoch in Kopenhagen weiter an, daß er nach dem Welterfolg seines Romans „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ mit 3,5 Millionen verkauften Exemplaren auch einen Teil aller sonstigen Einnahmen in den nächsten zehn Jahren dem von ihm selbst gegründeten Fonds stiften will: „Ich glaube, daß die Frage, wie wir die materielle Not in der Dritten Welt bekämpfen, entscheidend für die Zukunft der Menschheit sein wird.“ Der fünfte Roman Hoegs soll am 1. April in Dänemark und im Jahr 1997 in deutscher Übersetzung erscheinen.