Anzeige gegen Jelzin

■ Russischer Präsident genehmigt den Import von Atommüll

Berlin (taz) – Grenpeace Rußland hat Boris Jelzin vor einem Moskauer Gericht verklagt, weil der Präsident mit einem Erlaß vom April den Import von Atommüll genehmigt hat. Greenpeace-Koordinator Iwan Blokow: „Der Erlaß verstößt gegen die russischen Umweltschutzgesetze, die die Einfuhr radioaktiven Abfalls verbieten.“ Außerdem kann der Import katastrophale Folgen haben, weil die inländischen Atomanlagen bereits überfüllt seien, so Blokow. Gegen ein zweites Kernkraft-Ei Jelzins klagen die Umweltschützer gleich mit: Die Genehmigung zum Weiterbau einer Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Brennelemente. Der Rohbau namens RT-2 steht seit Ende der achtziger Jahre unvollendet im sibirischen Krasnojarsk. Bis zur Fertigstellung müßten nach Schätzungen noch drei Milliarden Mark investiert werden.