Chipschmuggel blüht

■ Halbe Milliarde Mark Zollausfall

Baden-Baden (dpa) – Der Schmuggel von Computerspeicherbausteinen aus Asien nach Deutschland kostet den deutschen Fiskus mehr als eine halbe Milliarde Mark. Das berichtete gestern abend das ARD-Magazin „Report“. Nach Angaben des Zolls trägt der Schmuggel mit „SIM-Modulen“ aus Hongkong, Malaysia und Singapur alle Merkmale organisierter Kriminalität. Der Schmuggel blüht zudem, weil in Europa nicht genügend Bauteilen produziert werden.

62 Ermittlungsverfahren gegen 159 Personen oder Firmen aus der Computerbranche sind zur Zeit anhängig, meldet das Magazin. Allein durch die systematische Hinterziehung von Einfuhrzöllen und Einfuhrumsatzsteuern sei bisher ein Schaden von mehr als 300 Millionen Mark entstanden, hieß es. Außerdem wurden nach Angaben des Präsidenten des Zollkriminalamtes (ZKA), Karl-Heinz Matthias, Anti-Dumping-Zölle hinterzogen und Ausfuhren fingiert, um bei den Finanzämtern unrechtmäßig Vorsteuererstattung zu kassieren. Geschmuggelt werden die kleinen Computerbauteile vor allem im Reisegepäck.