„Einschneidend“

■ Blohm + Voss baut 850 Stellen ab

„Einschneidende Maßnahmen“ waren dem Blohm + Voss-Betriebsrat bereits Anfang vergangener Woche von der Unternehmensleitung angekündigt worden. Gestern erst wurde ihm der Umfang der Maßnahmen bekanntgegeben. 850 Beschäftigte des Konzerns sollen ihren Arbeitsplatz verlieren – zusätzlich zu der bereits vereinbarten Streichung von 600 Stellen. Und während diese noch „sozialverträglich“ gestaltet werde, meint der Betriebrat, treffen die zusätzlich angekündigten Entlassungen nun vorrangig jüngere Mitarbeiter.

Mit schlechten Nachrichten habe man nach der Ankündigung rechnen müssen, meint Betriebsrat Peter Neuhaus. Umfang und Ausgestaltung der Sparmaßnahmen überträfen die Befürchtungen allerdings bei weitem. Das Vorstandskonzept sehe vor, die eigene Kesselbaufertigung komplett einzustellen, die Reparaturarbeiten von Blohm + Voss und deren Tochter Barthels & Lüders sollen zusammengefaßt werden. Geplant sei auch der Verkauf von Dockkapazitäten, Krananlagen und Gelände. Zentrale Betriebe, unter ihnen das Ausbildungszentrum, sollen aus dem Konzern ausgegliedert oder ganz aufgegeben werden.

Eine Zustimmung des Betriebsrats zum Streichkonzept sei im Moment unvorstellbar, so Neuhaus. Sollte es durchgesetzt werden, arbeiten langfristig nur noch 1900 von vormals 3300 Menschen bei der Hamburger Traditionswerft. Und während die Unternehmensleitung vorgibt, den Standort durch den Stellenabbau sichern zu wollen, fürchtet der Betriebsrat um den Erhalt der gesamten Werft. Die Arbeitnehmervetretung fordert eine Beratung des Konzepts in Sondersitzungen der Aufsichtsräte. win