Dem sozialen Umfeld angepaßt

■ betr.: „Schröder schunkelt mit der Autolobby“ etc., taz vom 19. 2. 96, „Schröder sagt Öko-Steuer ade“, taz vom 15. 2. 96

[...] Möchtegernkanzler Schröder scheint die Sensibilität für die sozial schwachen Menschen verloren zu haben. Kein Wunder, passen sich die meisten Leute mehr oder weniger ihrem sozialen Umfeld an. Und dieses besteht bei Schröder nun nicht gerade aus Arbeitslosen oder Sozialhilfeempfängern. Folglich verliert er, vielleicht ohne es zu wollen, den Blick für die Belange eines großen Teils unserer Gesellschaft. Der Abstand zwischen ihm und sozial Schwachen ist im Moment zu groß. Lieber genießt Schröder augenblicklich die für Politiker zugegeben ebenso wichtige Nähe zur Wirtschaftselite. Was er dabei vermissen läßt, ist die Ausgewogenheit zwischen beiden Seiten. Es ist halt auch für ihn einfacher, die derzeit wirtschaftlich und sozialpolitisch brenzlige Lage zu Lasten der benachteiligten Bevölkerung wieder auszuloten.

[...] Es bleibt nur zu hoffen, daß ein solcher Gerhard Schröder niemals Kanzlerkandidat seiner jetzigen Partei wird. Ansonsten wäre die SPD bald ebensowenig sozial, wie die CDU christlich ist. Torsten Maier, Löhne