Lokalkoloratur

Das ist die Geschichte von einem Lachs namens Nors Roke und seiner Irrfahrt von Norwegen nach Hamburg. Gestern endete sie unter dem stumpfen Messer des fluchenden Marco Carini: als taz-Öko-Redakteur und Schnittchen-Beauftragter geradezu prädestiniert für die Zerlegung des edlen Fisches. Scheibchenweise erfuhr die taz-Belegschaft dann die wahren Zusammenhänge zwischen dem Lachs, einer ebenso reiselustigen Redakteurin, dem Anwalt und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten. Der machte vor kurzem bekanntlich eine Norwegen-Reise mit 20 Journalisten und entsprechendem Nachspiel. Leider (oder zum Glück?) war die Schreibende nicht unter den Auserwählten, die mit dem mittlerweile ja obdachlosen Schröder auf die Bohrinsel flitterten, sondern wegen der Enge im Helicopter auf dem Festland ausharrten. Zum Trost gab's einen fetten, eingeschweißten Lachs. Bis Hannover passierte der „geräucherte Norweger“ unversehrt alle Zollkontrollen. Auf dem letzten Teil der Reise aber führte eine unvorhersehbare und redselige Zug-Begegnung mit taz-Anwalt Klaus Bertelsmann dazu, daß der Lachs auf der Strecke blieb. Doch der ist ein umsichtiger Mensch: Unverzüglich kreuzte er mit dem geretteten Fisch samt Sekt auf und lud zum Festmahl am Frauentag, wobei die historische Reise von Gerhard Schröder ein letztes Mal plaudernd gewürdigt wurde. hh