Einblicke

Biete drei Kinder, bin gatten- und erwerbslos. Suche Arbeit. So oder ähnlich könnten die Stellengesuche der Frauen lauten, die zur Beratungs- und Informationsstelle der Erwerbslosen Frauen Altona (EFA) kommen. Umschülerinnen, Wiedereinsteigerinnen und erwerbslose Frauen, für die die Suche nach einem kinder- und frauenfreundlichen Arbeitsplatz besonders schwer ist, können sich hier beraten und „schulen“ lassen.

Der Verein EFA, ein Kind der Studentenbewegung und bis 1981 als Altonaer Fraueninitiative (AFI) bekannt, beschäftigt derzeit fünf Sozialpädagoginnen und Psychologinnen. „Neben einer handfesten Berufsberatung bemühen wir uns, die Frauen auch psycho-sozial zu beraten“, sagt EFA-Frau und Psychologin Ilona Wilhelms. Wichtig sei es herauszufinden, was die Ratsuchende will, was sie leisten möchte und kann. Konflikten im Berufsalltag zu begegnen, Selbstbehauptungstraining, Streßbewältigung und Lebensplanung sind Themen der Kurse, die teilweise von Fremd-Dozentinnen gestaltet werden. Im vergangenen Jahr waren die Beratungsgespräche noch kostenlos, inzwischen kostet jedes Gespräch zehn Mark – die Sparmaßnahmen des Senats sind auch an EFA nicht vorbeigegangen. Die Preise für die Kurse sind nach Einkommen gestaffelt.

„Wir versuchen, ein bißchen über den Tellerrand zu gucken, um nicht nur in der Nische der Frauenarbeit aktiv zu sein“, erklärt Ilona Wilhelms die Bemühungen des Vereins, Kontakte zu Firmen zu knüpfen, um frauengerechte Arbeitsplätze zu schaffen, sprich separate Toiletten, Platz für Kinder im Betrieb, Teilzeitarbeit. „Beratung allein reicht nicht, direkt auf dem Arbeitsmarkt gibt es auf dem Weg zur Gleichberechtigung im Beruf noch viel zu tun.“ emci

EFA, Erzberger Straße 1-3, Tel.: 390 29 24