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: Samstag / Sonntag

Star Trek 4 —

Zurück in die Gegenwart

Dies ist der eine „Star Trek“- Film, der auch Angehörigen anderer Religionen sehr viel Spaß bereitet. Mit dem generalüberholten Mr. Spock an Bord gondeln die bewährtem Kämpen heim zur Erde, um lichtgeschwind mit neuen Gefahren konfrontiert zu werden: Im Sonnensystem lauert ein unbekanntes Flugobjekt und sendet Walgesänge aus in der Hoffnung auf Antwort, die jedoch ausbleibt, weil die zirpenden Dickwänste ausgerottet wurden. Flugs nehmen Kirk und Konsorten alle Schubkräfte zusammen und flitzen ins Jahr 1986, um ein Walpärchen zu stiebitzen, was freilich nicht ohne gehörige Komplikationen vonstatten geht.(Sat.1, 19.30 Uhr)

Die Nacht des Jägers

Per Video oder raschem Kanalwechsel lassen sich interessante Vergleiche anstellen: Die ARD zeigt die '91er TV-Version des Stoffes mit dem auf jugendlich geschnitzten Richard Chamberlain in der Rolle des Finsterlings; der ORB kontert mit Charles Laughtons Originalfassung von 1955 inklusive Robert Mitchum, der als dämonischer Wanderprediger überzeugend Graus und Schrecken verbreitet.(ARD, 22.20 Uhr/

ORB, 23.00 Uhr)

Baron Blood

Joseph Cotton ist schon hundert Jahre tot und verflucht, als ein schnöseliger Urahn seine frühere Wirkungsstätte aufsucht und eine ominöse Formel ausposaunt. Erlöst kehrt Mr. Cotton nun aus dem Jenseits zurück und nimmt sein teuflisches Treiben wieder auf. Auch Elke Sommer trägt so manchen Schrecken davon, ehe dem Wirken des Unholds mittels okkulter Riten ein Ende gesetzt wird. Die Inszenierung der Schauermär oblag Mario Bava, der als junger Mensch hochmögenden Herrschaften wie Rossellini, Pabst und Tourneur die Kamera führte und als Regisseur Barockes wie Triviales zu einen verstand.(RTL 2, 1.40 Uhr)

Out of Rosenheim

Marianne Sägebrecht strandet in einem abgelegenen Truckstop und bringt neuen Schwung in die dortigen, arg verworrenen Familien- und Liebesverhältnisse. Die Amerikaner mochten das. Deshalb wurde später sogar eine TV-Serie aus der ausbaufähigen Story. Sie hieß „Bagdad Cafe“ und war mit Whoopi Goldberg und Jean Stapleton prominent besetzt.(ARD, 23.00 Uhr)

Phantom Nightmare

Das Phantom mal ohne Oper. Hier haust der entstellte Sonderling in den Kellern und Hohlräumen eines Einkaufszentrums, das auf seinem Grundstück erbaut wurde. Weil Eric Matthews das fragliche Gelände damals partout nicht freigeben wollte, wurde sein Haus kurzerhand niedergebrannt. Er überlebte, trug aber schlimme Brandwunden davon und sieht jetzt aus wie Peter Hofmann. Rache ist Blutwurst, denkt er sich, und rupft systematisch einen Übeltäter nach dem anderen von der Bildfläche.(Sat.1, 0.10 Uhr)

Kilometerstein 375

Der unverwüstliche Robert Mitchum verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Schmuggel schwarzgebrannten Whiskys, den er im Kofferraum seines schnittigen Sportwagens durch Kentucky kutschiert. Mißgünstige Konkurrenten und beflissene Behördenvertreter folgen in seinem Windschatten, was zu rasantesten Verfolgungsjagden Anlaß gibt, die, gemessen am Entstehungsjahr 1958, recht zackig in Szene gesetzt wurden. In den USA gilt dergleichen als Kult; hierzulande maulte die filmkritik (9/58): „Sozialkritische Möglichkeiten – arme Farmer brennen illegal Whisky – werden zu harten Schauen plattgewalzt: stur saust Robert Mitchum in mit Rennmotor und Alkoholtank ausgerüstetem Luxusauto aus den Bergen über tote Gegner zum Abnehmer und in den Tod.“ Rumms.(Kabel1, 0.30 Uhr)

Harald Keller