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Lokalkoloratur

Ach, da war er so selig gewesen. Der Herr Professor Dr. Ulrich Karpen. Über Weihnachten in Südafrika. Dienstlich. Eine Verfassung ausarbeiten für Mandelas neuen Staat. Eine Arbeit, die ihn rausgeführt hat aus dem Hamburger Parlamentsmief, wo er sich als Chef-Hochschulpolitiker der CDU-Opposition immer ein bißchen als Mauerblümchen hat fühlen müssen. Endlich, endlich, die große weite Welt.

Und jetzt? Kaum zurückgekehrt vom Kap ereilt ihn dieser Keulenschlag. Ausgerechnet er, der Schöngeist, wird von seiner Fraktion mitten in den Schlamm des PUA Polizei geworfen. Ausgerechnet er soll als Nachfolger des zurückgetretenen Karl-Heinz Ehlers den Vorsitz des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses übernehmen, soll sich in der düsteren Vergangenheit des Hamburger Polizeiskandals zurechtfinden, Korpsgeist, falsch verstandene Kameraderie und Ausländerfeindlichkeit ans Tageslicht zerren.

Er verstünde diese Zurückberufung auf den matschigen Boden Hamburger Tatsachen eher als Last denn als Lust, hat er wissen lassen. Das glauben wir dem Vorsitzenden der European Association of Legislation aufs Wort. Und befürchten: Ihm werden die Augen übergehen nächtens, wenn er die Aktenstapel mit den geschwärzten Namen studiert. Und sich zurücksehnen nach Südafrika. uex

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