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„Der einzige Weg“

■ GAL Bergedorf: Kuhhandel um Steinert

„Das ist für uns der einzige Weg, Projekte durchzusetzen.“ Mit diesen Worten haben die Bergedorfer Grünen gestern ihre Entscheidung begründet, den Job der künftigen BezirksamtsleiterIn nicht öffentlich ausschreiben zu wollen. Die GALier wollen statt dessen gemeinsam mit den Sozialdemokraten die Amtszeit von Bezirksleiterin Christine Steinert (SPD) verlängern. Gegen entsprechende Zugeständnisse.

Verhandelt werden soll über:

– die Wiedereinführung des Nachttaxis.

– ein internationales Kulturzentrum,

– eine Busspur in der Bergedorfer Innenstadt,

– die öko-gerecht zu bauende Gesamtschule Allermöhe,

– die Verlagerung der Haftanstalt Neuengamme.

Zeigt die SPD das erwartete Entgegenkommen, wollen die Grünen die Amtszeitverlängerung von Steinert im Bezirksparlament durchwinken – ohne, möglicherweise qualifiziertere, Konkurrenz zuzulassen. Mit anderen Worten, ein Verfahren durchsetzen, das die Parteifreunde im Bezirk Mitte unlängst heftigst gegeißelt hatten.

Ulrich Wolgast, GAL-Vorstandsmitglied in Bergedorf, begründete diese bemerkenswerte grüne Dissonanz gestern damit, daß die GAL in Mitte eben keine Sperrminorität habe. Außerdem sei fraglich, welches denn das demokratischere Verfahren sei, da bei einer Ausschreibung der Senat das Verfahren an sich ziehen könne. Wolgasts Befürchtung: Voscherau könne der Bezirksversammlung dann nur ihm genehme KandidatInnen zur Wahl vorschlagen. uex

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