Zwei Jugendliche Knast-Ausbrecher

■ Noch immer fehlt der neue Zaun um die JVA im Blockland

Montag abend gelang zwei Gefangenen in der Jugendvollzugsanstalt im Blockland die Flucht: Sie saßen mit acht türkischen und kurdischen Jugendlichen im Sprachunterricht, schlugen den Lehrer nieder – er erlitt Prellungen im Brustbereich – und entwendeten den Anstaltsschlüssel. Anschließend entkamen die beiden über die Dächer der eng aneinander stehenden, flachen Anstaltsgebäude. Damit waren sie schon so gut wie draußen, denn dem Gelände der JVA ermangelt es eines Zaunes. „Da ist nur ein Graben, der ist zwar einige Meter breit, aber nur 20 bis 60 Zentimeter tief, da marschiert man durch und gut“, erklärte Justizsprecherin Elisabeth Lutzebäck gestern gegenüber der taz.

Bereits im letzten Jahr waren acht Jugendliche aus dem Gefängnis im Blockland entwichen. Seither ist man dort bemüht, das Gelände neu einzuzäunen, doch im Moment muß noch zwischen zwei Zaunarten entschieden werden. Der neue soll dann „so schnell und unbürokratisch wie möglich“ kommen. Die beiden Geflohenen sind einmal ein 20jähriger, der eine Jugendstrafe von zwei Jahren wegen Raubes verbüßt, und ein 17jähriger Kurde, der im Verdacht steht, im Januar die Ostertorwache in Brand gesteckt zu haben. Angeblich, um seiner bevorstehenden Abschiebung in die Türkei zu entgehen. sip