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Winnie a. D.

■ Südafrikas First Lady ist jetzt eine Ex: Mandelas Ehe rechtskräftig geschieden

Johannesburg (taz) – Die Ehe von Winnie und Nelson Mandela ist gestern vom Obersten Gerichtshof in Johannesburg rechtskräftig geschieden worden. Überraschend schnell kam der Vorsitzende Richter Frikkie Eloff am zweiten Verhandlungstag zu dieser Entscheidung, die allerdings durch einen handfesten Eklat etwas beschleunigt worden war. Erneut versuchte Winnie Mandela eine Verschiebung des Verfahrens durchzusetzen. Nachdem ihr Anwalt Ishmael Semenya damit gescheitert war, bekam er prompt die Quittung für sein Versagen und wurde von Frau Mandela für gefeuert erklärt. Das Verfahren wurde kurzzeitig unterbrochen, ehe der Richter die Scheidung für vollzogen erklärte.

Die formaljuristischen Gründe für eine Scheidung waren seiner Meinung nach erfüllt: die beiden berühmten Politiker leben bereits seit vier Jahren getrennt. Und auch den Vorwurf der Untreue seitens Winnie Mandela sah der Richter als erwiesen an. Damit ist die Scheidung, die Mandela im August vergangenen Jahres eingereicht hatte, vollzogen. Die unangenehme Klärung der Vermögensverhältnisse steht aber noch aus. Denn am Abend des ersten Verhandlungstages am Montag hatte das Gericht beides formal voneinander getrennt. Winnie Mandela verlangt von ihrem Ex-Mann acht Millionen Mark, die Hälfte seines gesamten Vermögens.

Der Ex-Mann hatte am Montag nachmittag vor dem Gericht Trauriges aus dem Innenleben einer berühmten Ehe berichtet. Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis im Februar 1990 habe sich Winnie nicht um ihn gekümmert und nicht ein einziges Mal ihr gemeinsames Schlafzimmer betreten. „Ich war der einsamste Mann auf der Welt“, sagte Mandela; außerdem sei sie ihm weiterhin untreu gewesen. Um nichts in der Welt wolle er sich mit ihr aussöhnen. Zwei Jahre lebten die beiden danach zumindest nach außen hin noch zusammen. Winnie Mandela hat sich bis zuletzt gegen die Scheidung gewehrt. Kordula Doerfler

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