Unrettbar unsaniert

■ Kampnagel: Abriß der Fundushalle ist beschlossen / Dissenz über hintere Hallen

Peu a peu schrumpft Kampnagel zusammen. Eine Halle nach der anderen fiel in den vergangenen Jahren den Baggern zum Opfer. Jetzt ist die große Halle am Osterbek-Kanal, die sogenannte Fundushalle, dran. Am 9. April, so hat eine Runde aus Behördenvertretern und der Sprinkenhof AG beschlossen, wird das Zerstörungswerk begonnen, das durch das Ausbleiben von Sanierungsmaßnahmen notwendig geworden sei. Der Zustand der Halle wird von allen Beteiligten als „unrettbar“ bezeichnet.

Einen Dissenz gibt es dagegen über den Erhalt des hinteren Teils der Hallenzeile. Sowohl Kampnagel als auch Kultur- und Stadtentwicklungsbehörde wollen den Komplex erhalten und das Gebäude neu nutzen. Allerdings ist durch den jahrelangen Entscheidungsprozeß über die Zukunft der Kampnagel-Randbebauung auch diese Halle in einem bedauernswerten Zustand, auf eine Million Mark schätzt Sprinkenhof-Chef Karl-Heinz Ehlers die Sanierungskosten.

Da nach offizieller Auskunft mit der Investorensuche für die Gesamtbebauung des Geländerandes noch nicht begonnen werden kann und über die Nutzung zwischen Bezirk und Behörden noch keine Einigung erzielt worden ist, erhält die Halle eine Gnadenfrist. Bis Dezember soll ein Nutzer gefunden sein, andernfalls erledigt sich dieses Problem von selbst.

Damit das nicht geschieht, forderte Kampnagel-Geschäftsführer Jack Kurfeß gestern, daß „die Karten endlich auf den Tisch gelegt werden“. Zügige Abwicklung und ein akzeptabler Kaufpreis für den möglichen Investor – gemunkelt wird, daß Warner Bros. seine Deutschland-Zentrale hier errichten will – seien notwendig, um den Abriß durch Verfall zu stoppen. tlb