Kommentar (siehe Seite 6)
: Banken sind schlauer

■ Alle eiern – Landesbank redet Klartext

Gerüchte, Ankündigungen und schmutzige Wäsche: Das war alles, was in den letzten Tagen in Sachen Vulkan zu vernehmen war. Da erwies es sich als sehr informativ, was die Bremer Landesbanker teils offen, teils zwischen den Zeilen zu sagen hatten. Der Vulkan ist kaputt, STN Atlas Elektronik muß so schnell wie möglich aus dem Pleite-Konzern heraus. Sonst droht auch der „Perle“, in der die Landesbank hohe Kredite stecken hat, schwerer Schaden. Wer die selbstbewußten Banker hörte, hatte keinen Zweifel, daß sie sich Begehrlichkeiten ihrer Minderheiten-Gesellschafter aus dem Bremer Rathaus verschließen werden. UNgesicherte Hilfen für den Vulkan wird es nicht geben. Schließlich weigert sich ja auch die Landesbank-Mutter NordLB, Geld in die ostdeutschen Werften zu pumpen.

Glauben wir den Bankern: Das Aus für den Vulkan ist zwangsläufig. Ein neuer Verbund um STN Atlas, wie er dem Senat vorschwebt, sei nur bei einer rechtlichen Neugründung nach einem Konkurs möglich, hieß es. Fragt sich nur, wer sich um STN Atlas gruppieren soll. Im günstigsten Fall sei nur eine der drei Werften an der Unterweser zu retten, glauben die nüchternen Rechner. Sie müssen es wissen: Schließlich ist Schiffbau-Finanzierung eine ihrer Spezialitäten. Auf Unterweser-Werften sind sie mit diesem Geschäft nicht angewiesen - man streckt auch Geld vor für Schiffe aus koreanischer oder polnischer Produktion. Joachim Fahrun